Archiv September 2019

Kreistagswahlen 2020: Listenplatz 6 für Robin Haseler

Am vergangenen Samstag fand in Sulzbach am Main die Aufstellungsversammlung für die Kreistagswahlen 2020 statt. Da an so einer Veranstaltung natürlich aus allen Ortsvereinen Delegierte anwesend sind, dazu Kandidaten und Interessierte, wirkt das Ganze meist wie ein großes Familientreffen.

Ähnlich wie bei Parteitagen müssen aber gewissen Formalien eingehalten werden. Da es in diesem Fall um die Aufstellung einer Wahlliste ging, waren diese doch umfangreicher. Verlesung des Kennwortes zur Wahl, Vorstellung aller KandidatInnen und Frage, ob noch jemand auf dem vorgeschlagenen Platz kandidieren möchte. Bei 60 KandidatInnen kann das natürlich eine Weile dauern. Das ist trotzdem nötig. Dankenswerter Weise hat die Kreisvorsitzende Helga Raab-Wasse gründliche Vorgespräche geführt, sodaß alle mit ihrem Platz zufrieden waren und die Sache recht schnell über die Bühne ging.

Ich wurde auf den guten Listenplatz 6 gesetzt. Mich freut die Platzierung weit oben auf der Liste natürlich sehr. Zumal der Südlandkreis im Kreistag ein paar Stimmen mehr durchaus gebrauchen kann. Derzeit hat Weilbach auch keinen Vertreter im Kreistag. Das gilt es zu ändern.

Da man bei der Kreistagwahl Stimmen „häufeln“ kann, gilt also am 15. März 2020 bei der Kreistagswahl: 3 Stimmen für Robin Haseler!

99 Jahre Grundschule

Im Jahr 1920 führte die Weimarer Republik die allgemeine verpflichtende Grundschule ein. Unsere Grundschulen gibt es also gerade Mal rund 100 Jahre. Zuvor gab es in Preußen eine Schulpflicht. Doch das hies für die reichen Schichten Hauslehrer und für die Unterschicht, wenn überhaupt überfüllte Volksschulen.
Die Sozialdemokraten der Weimarer Republik durchbrachen dies vor hundert Jahren mit der Gründung der Republik 1919. Alle mussten in die gleiche Schule gehen. So ist das noch heute. Ein Gewinn für die Gesellschaft.
Dort treffen Menschen aus allen Bereichen, Schichten und Einkommensklassen aufeinander. Das erzeugt nicht selten Reibung, ist aber gesund für unsere Gemeinschaft. Hier hat niemand einfach so die Chance sich abzusetzen. Man lernt miteinander klarzukommen.
 
Wie grundlegend solche Erfahrungen sein können, erlebte ich neulich selbst. Eine Schülerin wollte ihren Platz nicht so recht aufräumen und meinte etwas hochnäßig:
 
„Also zu Hause haben wir eine Putzfrau.“
(‚Putzfrau‘ betonte sie leicht geringschätzig)
 
Das nebenstehende Kind kommentierte kurz und knapp:
 
„Meine Mama IST Putzfrau“.
 
Der Müll wurde aufgeräumt und die Beiden gingen gemeinsam in die Pause.
 
Grundschule ist eben ein Abbild der Gesellschaft und nach hundert Jahren ist es wohl Zeit für eine Generalüberholung. In Schweden lernen die Kinder bis zur 8. oder 9. Klasse. In Bayern beginnt der Übertrittskrieg in der 4. Klasse und es wird viel zu stark ausgesiebt. Länger gemeinsam Lernen wäre wichtig.
Für die kommenden Herausforderungen bräuchte es eine mindestens 6-jährige Grundschule, die sich als Leuchturm von Bildung und Erziehung (!) versteht. Statt Faktenlernen verschiebt sich der Fokus immer mehr auf das Erlernen von Sozialem Miteinander und dem Erlernen von Grundtechniken der Wissensaneignung. Neben Umgangsformen, Respekt und Toleranz braucht man eben auch immer mehr die Fähigkeit Wissen zu finden und einzuordnen. Einfach nur ein Tablet im Unterricht hilft da wenig.
 
Es wird Zeit für eine neue Grundschule. Sie soll schließlich auch noch die 200-Jahr-Feier ihrer Einführung erleben.
 

Der große Tag

Sie bekommt kein Auge zu und hüpft in ihrem Bett auf und ab. Die ebenfalls sehr lebhafte große Schwester hilft hierbei natürlich kein bisschen. Morgen früh geht es für meine kleine („ICH BIN NICHT MEHR KLEIN!“) Tochter zur Einschulung.

Bild von ariesa66 auf Pixabay

Der Ranzen ist gepackt, die Schultüte gefüllt und die Erwartungen sind unermesslich. Endlich richtig lesen und schreiben lernen, rechnen können, wie die große Schwester und überhaupt: Wenn man groß ist, dann geht man schließlich in die Schule.

Zugegeben. Ich bin auch aufgeregt, obwohl es dafür keinen Grund gibt. Ich kenne die Klassenlehrerin, die Schule, arbeite derzeit sogar teilweise an dieser Schule. Aber es ist unbestritten ein großer Tag für die ganze Familie. Nummer 2 geht nun auch in die Schule. Der Abschied (siehe vorherigen Blogbeitrag) vom familären Kindergarten Weckbach war ein Einschnitt.

Bei aller Begeisterung und auch Erwartungen, die man (wie ich an mir selbst merke) so mit sich bringt, muss ich mich selbst zügeln. Die Kinder werden von ihrer eigenen Begeisterung getragen, sie bekommen Hilfe und am Besten lässt man sie mal machen. Auch wenn es dann ein paar Fehlschläge und vielleicht auch mal Ärger gibt. Alle Kinder sollten die Chance haben, ohne Ängste und Zweifel ihr Können unter Beweis zu stellen. Statt Erwartungsdruck von zu Hause braucht es Unterstützung und Zuspruch. Wenn man die Kinder mit einem gerüttelten Maß an Gelassenheit begleitet,  dann kann man unseren Zwergen beim Über-sich-hinauswachsen zusehen.

Wir waren schließlich alle nur Zwerge auf den Schultern von Riesen.

Schönen ersten Schultag Euch Eulen und Falken*

 

 

*Vogelnamen dienen als Klassenbezeichnungen für die ersten Klassen an der GS Weilbach.